Hipster-Burger am Schlesischen Tor

Heute haben wir dem in Berlin schon sehr bekannten „Burgermeister“ einen Besuch abgestattet. Wenn man den vielen Bewertungen im Internet glauben mag, dann erwartet uns der vielleicht beste Burger der Stadt. Wir sind am Burgermeister zwar schon öfters vorbeigekommen und haben häufig lange Schlangen vor dem Laden gesehen, allerdings sind wir bisher nicht dazu gekommen, einen der Burger zu genießen. So war die Vorfreude bei uns natürlich groß.

Direkt am U-Bahnhof Schlesischen Tor gelegen kehren wir ein in ein echtes Hipster-Restaurant: Überdachte Kioskatmosphäre mit Stehplätzen und Hockersitzplätzen draußen sowie Gute-Laune-Musik und lustigen Burgerbratern an der Theke. Da wir wieder sehr zeitig zum Mittagessen gegangen sind (gegen 11:30 Uhr) haben wir zum Glück auf Anhieb einen Stehplatz bekommen… mit uns waren nur vier Gäste in der Hütte, doch es füllte sich nach uns kontinuierlich.

Die Bestellung ging schnell und einfach: Hamburger, Chili-Cheese und Pommes. Wie immer. Wir bleiben unserem Standard treu – obwohl wir kurz in Versuchung geraten sind, den Tofu-Burger zu probieren. Insgesamt stehen acht verschiedene Burger zur Auswahl. Die Qual der Wahl ist hier also überschaubar – was wir gut finden! Unser Mittagessen mit der Bestellnummer 10 war nach sechs Minuten und siebzehn Sekunden angerichtet. Ketchup und Mayonnaise konnten wir uns kostenlos auf die Pommes machen. Weitere drei Saucen kosten je 40 Cent Aufpreis.

Der Hamburger

Ohne Frage: Der Hamburger kommt in seinem Papierbecherchen schick daher und macht Lust auf’s Reinbeißen. Ingesamt präsentiert sich für einen Preis von 3,80 Euro ein saftig aussehender Burger mit einem Gesamtgewicht von 235 Gramm. Davon sind 86 Gramm Fleisch, der Rest verteilt sich auf eine Tomatenscheibe, zwei Gewürzgurkenscheiben, zwei rote Zwiebelringe, zwei Eisbergsalatblätter, Ketchup, Mayonnaise und natürlich die Brötchenhälften (übrigens beidseitig mit Sesam bestückt).

Burgerinhalt ohne Fleisch - das ist gerade beim Wiegen
Burgerinhalt ohne Fleisch – das ist gerade beim Wiegen

Der Burger lässt sich gut essen, er ist nach dem Drucktest auch nur 6,2 cm hoch. Passt daher ziemlich einfach in den Mund und es geht während des Essens nichts daneben. Das Fleisch ist sehr saftig und sticht geschmacklich hervor. Lecker! Etwas enttäuschend ist dagegen der etwas einfallslose Eisbergsalat und die laschen Brötchen. Sie erinnern uns an holländische Brötchen – die sind auch immer latschig und haben keinen wirklichen Biss. Ansonsten passt die Menge an Sauce, die das Gesamtergebnis ganz gut abrundet. Rundum ein solider und durchaus leckerer Burger, aber auch nicht mehr. Wir vergeben daher 4,5 Punkte von insgesamt 6 möglichen Punkten.

Achja… Bio-Fleisch gibt’s hier nicht. Auch nicht gegen Aufpreis.

Der Chili-Cheeseburger

Chili-Cheese auf Pommes gefällig?
Chili-Cheese auf Pommes gefällig?

Der Unterschied zwischen dem Chili-Cheeseburger (4,30 Euro) und dem normalen Burger ist schnell erklärt. Zusätzlich zum Hamburger sind einige Jalapenos drauf, was den Burger eine angenehme Schärfe gibt. Wir geben leckere drei Schärfepunkte von sechs. Ein kleiner Kritikpunkt war die Verteilung der Jalapenos, die, warum auch immer, nur auf einer Hälfte des Burgers lagen.

Die Pommes

Die Pommes kommen getrennt vom Burger in einer eigenen Schale. Sie sehen etwas langweilig hell aus, aber auch ausreichend kräftig. Eine Portion kostet 1,80 Euro. Dafür erhält man nun keine Geschmacksexplosion, aber die Pommes sind vollkommen in Ordnung. Wir geben daher 4 Punkte. Mit 2,86 Gramm sind die Pommes im Durchschnitt sehr leicht – insgesamt konnten wir 68 Pommes verspeisen. Das macht ein Gesamtgewicht von 195 Gramm. Passt.

Geschmacklich in Ordnung - optisch etwas langweilig
Geschmacklich in Ordnung – optisch etwas langweilig

Fazit

Allein wegen der Atmosphäre sollte man hier auf jeden Fall mal einen Burger gegessen haben – und dafür bekommt man ja auch einen ganz leckeren Burger serviert. Wer auf latschige Brötchen steht und wer gerne beim Essen steht, der freut sich sowieso auf ein Burgererlebnis im Burgermeister. Aber insbesondere im Vergleich zu unserem ersten Test müssen wir sagen, dass es ein paar Meter um die Ecke einen leicht besseren Burger mit leicht besseren Pommes zu einem günstigeren Preis gibt. Daher können wir den Hype um den „Burgermeister“ nicht ganz verstehen. Eine coole Webseite und ein Eintrag im Lonely Planet reichen aber heutzutage wohl aus…

Eine Rechnung können wir diesmal nicht präsentieren, denn man bekommt einfach keine. Dafür bekommt man eine Aufrufnummer.

Nummer 10 wurde nach 6 Minuten und 17 Sekunden aufgerufen
Nummer 10 wurde nach 6 Minuten und 17 Sekunden aufgerufen

Wer von Euch hat auch die Aufrufnummer 10? Schickt uns Eure Aufrufnummern als Foto und wir posten sie hier im Artikel. Wer hat die höchste? Wer die niedrigste? 🙂