Pommes top, Burger top – aber teuer!

Wir haben unseren Kiez verlassen und sind zum Mittagstisch gen Mitte gezogen. Hier suchten wir uns aufgrund eines Tipps in unseren Kommentaren das „hans im glück“ in der Friedrichstraße 101 aus: Ein riesen Restaurant! Bestimmt 150 Sitzplätze drinnen und auch noch mal ein paar draußen. Man kommt sich vor wie im Wald, denn als Interieur stehen von der Decke bis zum Boden überall kreuz und quer Birkenstämme herum. Ob das Fluchtwegetechnisch alles ok ist – hm…. – bei solchen Gedanken haben wir in letzter Zeit echt zu viel mit Krisenmanagern rumgehangen 🙂

Beim „hans im glück“ handelt es sich um eine Burgerkette. Wieso heißt der Laden eigentlich so? Wurde der Hans, im Märchen, nicht ständig über den Tisch gezogen? Hoffentlich erwartet uns das nicht im Restaurant…

Der Hamburger

Hier haben alle Burger irgendwelche Kunstnamen, der einfache Hamburger nennt sich „Der Klassiker“, gähn…dann hätte man ihn auch Hamburger nennen können. Naja, bestellt, gewartet, nach 8 Minuten und 42 Sekunden serviert bekommen. Ganz schön fix. Es war um 12 Uhr Mittags aber auch noch nichts los – das änderte sich allerdings innerhalb der nächsten Stunde rasant.

Knackiger Salat, leckere Sauce, leckeres Sauerteigbrötchen -  bisschen langweiliges Fleisch...
Knackiger Salat, leckere Sauce, leckeres Sauerteigbrötchen – bisschen langweiliges Fleisch…

Der Hamburger ist neben 26 weiteren, auch vegetarischen und veganen, Burgern der günstigste mit einem stolzen Preis von 6,70 Euro. Bei der Bestellung können wir wählen zwischen einem Sauerteig- oder Mehrkornbrötchen. Ich bin ja sowieso seit einigen Monaten  Sauerteigbrötchen-Fan, also wird der Hamburger entsprechend bestellt. Das Sauerteigbrötchen beim Hamburger ist auch ohne Sesamkruste sehr lecker. Zwischen den Brötchen befindet sich eine Tomatenscheibe, sieben kleinere rote Zwiebelringe, ein sehr knackiges Salatblatt und eine angenehm leckere Sauce. Komischerweise fehlen hier die üblichen Gewürzgurkenscheiben…

Dem Klassiker fehlen die Gewürzgurkenscheiben - sonst ist aber alles da, was ein leckerer Burger braucht
Dem Klassiker fehlen die Gewürzgurkenscheiben – sonst ist aber alles da, was ein leckerer Burger braucht

Das Fleisch wiegt sage und schreibe 104 Gramm – Rekord! Dafür schmeckt es ein bisschen langweilig, hier würden ein paar Gewürze nicht schaden. Insgesamt schmeckt der 6,5 Centimeter hohe Burger (nach dem Drucktest) allerdings sehr gut. Mit 281 Gramm bringt der Burger auch ordentlich etwas auf die Waage. Wir vergeben 5 von 6 möglichen Punkten. Das Brötchen ist echt lecker und die gesamte Zusammenstellung schmeckt einfach. Bio-Fleisch sucht man hier allerdings leider vergebens…

Der Chili-Cheeseburger

Neben dem Klassiker wird natürlich auch der Chilli-Cheeseburger dem Test unterzogen. Hier zeige sich jedoch die erste Schwierigkeit: den klassischen scharfen Cheeseburger mit Jalapeños gibt es nicht. Gewisse Ähnlichkeiten weist jedoch der „Glücksschmied“ auf, um unseren Testkriterien treu zu bleiben. Er wird auf der Karte mit „feuriger Pfeffersoße“ betitelt und kommt so unserem Chilli-Cheeseburger am nächsten. Und tatsächlich, er überrascht uns mit einer ordentlichen Schärfe in der würzig-leckeren Soße (5 von 6 Punkten), die sich leider etwas einseitig sammelt. Diese umgibt Salat, Tomaten und Zwiebeln in gleicher Qualität und Quantität wie beim Klassiker. Verpackt wird alles zwischen zwei Mehrkornbrötchen, die sich als sehr knusprig präsentieren und einfach sehr schmackhaft sind. Zusammengehalten wird das Ensemble mit Hilfe eines Holzspieß. Fazit: Schärfe über Jalapeños  kann jeder – eine durchweg würzige Pfeffersoße zu benutzen macht diesen Burger zu einem wahren Konkurrenzprodukt der ordinären Burgerbraterei, daher 5 von 6 Punkten.

Der "Glücksschmied" kommt dem Chili-Cheeseburger am nächsten
Der „Glücksschmied“ kommt dem Chili-Cheeseburger am nächsten

Die Pommes

Gleich vorneweg: Super!
Dick, knusprig, ausgesprochen lecker. Und verfeinert mit den vier kostenlosen Saucen (Mayonnaise, Ketchup, Grillsauce sowie Honig-Senf-Sauce), die zusammen mit einer Rosmarin-Pflanze (was soll die da?) direkt am Tisch stehen, sind die Pommes von „hans im glück“ bislang echt die besten Pommes. Das gibt die volle Punktzahl 6. Dafür sind die Pommes aber auch nicht günstig: Als Beilage zum Burger kosten rund 197 Gramm stolze 3,20 Euro. Bei 49 Pommes hat jede Pommes ein Durchschnittsgewicht von rund 4,02 Gramm. Ihr seht, es sind echt dicke Dinger.

Pommes serviert in einer schönen Keramikschale: Außen knusprig, innen zart.
Pommes serviert in einer schönen Keramikschale: Außen knusprig, innen zart.

Alternativ erhält man für den stolzen Preis von 4,80 Euro ein ganzes Pfund Pommes…ui ui ui. Oder aber man nimmt im Mittagsmenü für einen Aufpreis zum Burgerpreis von 4,50 Euro Pommes, Getränk und Kaffee.

Fazit

Für ein Kettenrestaurant echt gut! Der Burger und die Pommes sind saumäßig lecker. Ein Vergleich mit unseren typischen Friedrichshain-Kreuzberger Burgern ist aufgrund des Preises und der Atmosphäre nicht ganz einfach: Im „Burger Steig“ bekommt man für weniger als die Hälfte einen mindestens genauso leckeren Burger, sitzt dafür halt eben mehr in einem Imbiss als im Wald, ähm, im Restaurant mit lauter Birkenstämmen.

Das Märchen von Hans im Glück stimmt hier also nicht ganz, denn hier bekommt man für sein Geld sehr schmackhaft Gaumenfreuden und wir nicht über den Tisch gezogen.

Eine Rechnung erhält der Kunde nicht (ohne Nachfrage) – hier läuft alles digital. Finden wir gut. Ende.