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Nicht 90, nicht 95….nein: 101 Gramm Fleisch!

Unser neues Ziel heißt „Burgers Berlin“ in der Sonntagsstraße, direkt am Ostkreuz. Hier ist am frühen Nachmittag des Sonnabends ziemlich viel los. Die rund 25 Sitzplätze im Laden sind fast alle belegt, wir müssen nach unserer Bestellung auf einen freien Platz warten. Aber da ein Burger-Schmaus in der Regel nicht lange dauert, können wir bereits nach wenigen Minuten in einer der „Booths“ Platz nehmen. Zum Glück ist der Platz in der hintersten Ecke frei, so dass wir fast ungestört die Waage, Zentimetermaß, Papier und Stift herausholen können. Irgendwie haben wir uns nämlich immer noch nicht an die fragenden Blicke der anderen Gäste gewöhnt. Alternativ hätten wir uns auch auf die Bierbänke vor dem Laden setzen können – was bei diesem Wetter aber nur die ganz harten Burger-Fans getan haben.

„Burgers Berlin“ mutet amerikanisch an und prompt stand auch eine Horde junger Amerikanerinnen im Laden und bestellten fast ausnahmslos Cheesburgeer. Da der Cheeseburger hier jedoch nicht Cheesburger heißt sondern „Cheesy Cheese“ dachte keine der jungen Damen , dass ihr Burger nach einigen Minuten fertig an der Theke stand als der nette Burgerbrater „Cheesy Cheese ready…“ rief. Die Amerikanerinnen schüttelten alle den Kopf – keine hatte einen Cheesy Cheese bestellt. Also änderte der Burgerbrater die Taktik und sagte „Cheeseburger ready…“. Das funktionierte: Alle Amerikanerinnen sprangen auf…

Na gut – genug Anekdote, nun zum Test:

Der Hamburger

Der Hamburger heißt hier natürlich auch nicht Hamburger sondern „All American“, kostet 3,50 Euro und sieht rundum lecker, groß und so richtig nach Burger aus. Die obere Brötchenhälfte ist mit Sesam bedeckt. Zwischen den Hälften befindet sich saftiges und im Verhältnis zu den bisher getesteten Burgern unglaubliche 101 Gramm (!!!) gebratenes Fleisch. Laut Werbeschild sogar aus eigener Herstellung und mit einem Anfangskampfgewicht von 140 Gramm. Leider konnte der Burger das Gewicht beim Braten wie so oft nicht halten und verlor, wie schon in früheren Tests festgestellt, fast 30 Prozent an Gewicht. Wenn das Abnehmen doch  auch immer so einfach wäre…

Insgesamt überzeugt der Burger aber, so das wir 4,5 von 6 möglichen Punkten verteilen. Wer Biofleisch haben möchte, bekommt dies auch: Ob es allerdings ein oder zwei Euro extra kostet, können wir Euch allerdings nicht sagen, denn es werden zwei unterschiedliche Preise gelistet.

Geheimnis gelüftet: Zutaten des Hamburgers bei "Burgers Berlin"
Geheimnis gelüftet: Zutaten des Hamburgers bei „Burgers Berlin“

Zum Fleisch gesellen sich die üblichen zwei Gewürzgurkenscheiben, eine Tomatenscheibe, drei rote Zwiebelringe, zwei Salatblätter à la „Lollo Bionda“ sowie etwas Salatgeschnetzeltes.Etwas Mayonnaise und Ketchup befindet sich auch noch dazwischen. Mit all den Zutaten kommt der Hamburger auf ein Gesamtgewicht von 253 Gramm und eine Höhe von 6,5 cm nach dem Drucktest. Damit entspricht der Burger dem „Standard“ der bisher getesteten Burger.

Die Burger werden zusammen mit den Pommes in typisch amerikanischen Plastikschalen
Die Burger werden zusammen mit den Pommes in typisch amerikanischen Plastikschalen

Der Chili-Cheese-Burger

Auch der Chili-Cheese-Burger hat im „Burgers Berlin“ einen anderen Namen: „Hot Stuff“. Zutatentechnisch ist er im Vergleich zum „All American“ mit Käse und Jalapenos gepimpt. Es  fällt die ungleiche Verteilung der Jalapenos auf, so dass wir bei jedem Biss neu überrascht werden wie scharf es nun wird. Wer sich auf das Spiel einlassen will, zahlt für den „Hot (Random) Stuff“ lustige 4,00 Euro. Von der Schärfe kommt der Burger auf 3 Punkte und ist somit für die meisten Besucher gut genießbar.

Die Jalapenos erzeugen eine angenehme Schärfe beim "Hot Stuff"
Die Jalapenos erzeugen eine angenehme Schärfe beim „Hot Stuff“

Die Pommes

Die Pommes werden zusammen mit dem Burger in der roten Plastikschale serviert. Dadurch sehen sie nicht ganz so langweilig aus. Für 1,50 Euro haben wir 147 Gramm Pommes Frites bekommen. Im Durchschnitt wiegt eine Pommes 2,77 Gramm. Sie schmecken knusprig und sind ausreichend gesalzen. Leider gibt es zu den Pommes nur Ketchup kostenlos – dieser steht in Ketchup-Flaschen auf den Tischen der Booths.

Mayonnaise kostet leider 20 Cent extra. Alternativ stehen noch fünf weitere Saucen für je 40 Cent zur Auswahl. Das merkwürdige dabei ist, dass die Saucen in kleine weiße Plastikbecher abgefüllt werden . Schön für den Ladenbesitzer, so weiß er immer wie viel Sauce er pro Bestellung ausschenkt, für den Kunden ist das allerdings alles andere als nett. Dafür gibt es ein dickes Minus, allerdings bleibt es auch bei diesem einzigen Minus.

Die Pommes sind knusprig - leider gibts nur Ketchup kostenlos dazu
Die Pommes sind knusprig – leider gibts nur Ketchup kostenlos dazu

Fazit

Solide, lecker, angenehme Atmosphäre, preiswert. Das Gesamtbild passt nicht nur weil es für den Preis ordentlich Fleisch gibt. Die roten Schalen mit den Löchern geben das gewisse american feeling zwar nicht 100% wider, aber dennoch lässt sich in angenehmer Atmosphäre gut Burger essen. Wer auf Saucen vezichtet, kann sich auf ein gutes sowie preiswertes Burger-Erlebnis freuen. Allerdings sollte man etwas Zeit mitbringen: Unsere Bestellung dauerte ganze 17 Minuten und 37 Sekunden. Oder eine Bier-Länge…

Die Preise sind echt in Ordnung im Burgers Berlin
Die Preise sind echt in Ordnung im Burgers Berlin

PS: Wenn wir 2,20 Euro an Spendengeldern erhalten, werden wir für Euch dort auch noch einmal alle 6 Saucen bestellen, wiegen und einem Geschmackstest unterziehen…Der Spender wird auf Wunsch gerne namentlich im Blog benannt 🙂